Künstliche Intelligenz und humanoide Maschinen treten zunehmend in den Vordergrund technischer Entwicklung. Die Eigenschaften der Artefakte scheinen den menschlichen Körper abzubilden: Sie können lernen, verstehen und denken; sind selbstständig, interaktiv und sozial; schneller, effizienter, besser. Gleichzeitig fordern sie damit den menschlichen Körper heraus, dessen Physis und Intellekt; seine Anpassungsfähigkeit und Intimität. Der Film nimmt dies als seinen Ausgangspunkt. Philosoph:innen, Informatiker:innen und Technikenthusiast:innen reflektieren das Verhältnis von Mensch und Technik entlang vielseitiger Einblicke in unser technisches Zeitalter.
Ein internationales Konsortium unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung plant den Flug des bisher leistungsfähigsten Sonnenobservatoriums. Getragen von einem Stratosphärenballon soll Sunrise III im Sommer 2022 von Schweden nach Kanada fliegen. In fast weltraumähnlicher Umgebung soll es die Sonnenoberfläche fünf Tage lang mit bisher unerreichter Präzision beobachten - ein Datensatz mit Potenzial für jahrzehntelange Auswirkungen auf die Astrophysik. Der Film begleitet das Team in den letzten 16 Monaten vor dem Start: Module werden im Reinraum fertiggestellt, Instrumente aus Japan und Spanien sowie die in den USA entwickelte Ballongondel treffen ein. Nun muss alles zusammengebaut, getestet und ins Esrange Space Center nördlich des Polarkreises transportiert werden. Sunrise zeigt die Menschen hinter der Mission - und wie wissenschaftliche Höchstleistungen oft von unvorhersehbaren Faktoren abhängen.
Eine Vase, ein Buch, ein Armband, eine Haarlocke. Christian Riemenschneider folgt den Spuren von Objekten, die während der NS- und Kolonialzeit unrechtmäßig in die Bestände von Museen und Archiven gekommen sind. Der Film FRAGL. HERKUNFT ergründet in essayistischer Form ihre fragmentierten Geschichten und gibt dabei Einblicke in die Ermittlungs- und Restitutionsarbeit der Provenienzforschung in Südniedersachsen.
Viel wird gesprochen über die Landwirtschaft. Darüber, was sie ist, leisten muss, einmal werden soll. Doch was zeigt sich, wenn man nicht fordert, sondern zuhört? Der Film begleitet vier landwirtschaftliche Höfe in Niedersachsen – zwei Milchviehbetriebe und zwei Schweinehöfe, ökologisch wie konventionell, groß wie klein. Er folgt ihrer alltäglichen Arbeit: Routinen im Stall, Entscheidungen im Büro, Gespräche im Betrieb. Um sie herum versammeln sich Stimmen aus Wissenschaft, Politik und Beratung – ein Echo dessen, was von außen an sie herantritt. Der Film vermeidet die großen Fragen zur Zukunft der Landwirtschaft und gibt doch Antworten. Denn zwischen familiärer Verantwortung, wirtschaftlichem Druck und gesellschaftlichen Forderungen zeigen sich in leisen Zwischentönen die Umrisse eines stetigen Veränderungsprozesses. Ein dokumentarisches Porträt über landwirtschaftliche Arbeit als Spiegel einer Branche – und über Betriebe, die täglich produzieren, was wir täglich konsumieren.
Die audiovisuelle Collage thematisiert die Expansion des Menschen in den Kosmos. Sie folgt archivierten Spuren unserer Spezies, wie wir uns im Kosmos beheimaten und auf uns aufmerksam machen. Der Film entstand als Beitrag für den SIEFF Kongress der Société Internationale d'Ethnologie et de Folklore in Göttingen 2017. Der Film basiert auf Found-Footage. Alle Urheber werden im Abspann genannt.