Je näher der 70-jährige Jacob Kaplan (Héctor Noguera) dem Ende seines Lebens kommt, desto mehr bedauert er, nie etwas wirklich Bedeutsames vollbracht zu haben. Während sich seine langjährigen Freunde mittlerweile vollends einem routinierten und unaufgeregten Dasein hingegeben haben, sehnt sich Jacob trotz zunehmender körperlicher Beschwerden noch immer danach, die Welt zu verbessern. Als dann eines Tages in seiner jüdischen Gemeinde plötzlich das Gerücht aufkommt, dass ein früherer Nazi (Rolf Becker) schon länger an der Küste Uruguays untergetaucht sei, sieht Jacob seine große Chance endlich gekommen. Mit der Unterstützung des abgewrackten ehemaligen Polizisten Wilson (Néstor Guzzini) macht er sich kurzerhand auf den Weg, um den Deutschen aufzuspüren und den Behörden zu übergeben. Und tatsächlich scheinen die beiden schon bald auf erste vielversprechende Spuren zu stoßen, doch bleiben ihre Bemühungen dem Gesuchten nicht allzu lange verborgen...
„Die Schweizermacher“ nimmt die schweizerische Einbürgerungspraxis aufs Korn. Ausländer müssen beweisen, dass sie „schweizerischer“ als Schweizer sind; Einbürgerungsbeamte zeigen sich als gnadenlose Bürokraten.
Ausgehend von einer Begegnung auf einem Pariser Boulevard, versammelt der Film eine Hand voll Menschen und Geschichten, die lose miteinander verbunden sind. Aus scheinbar willkürlichen Fragmenten wird ein vielfach gebrochenes, distanziertes und zugleich hoch codiertes Gegenwartsbild montiert, in dem viele aktuelle Diskurse aufgegriffen werden, u.a. über Migration und Rassismus, das Verhältnis von Wahrheit und medialer Inszenierung, Zivilcourage und Schuld. Der ebenso dichte wie spannende Film erweist sich als Michael Hanekes neuerliches Lob des Fragmentarischen und als Einspruch gegen die beständige Tendenz des menschlichen Geistes zur Sinnstiftung.
Eine schrullige Familie aus Sri Lanka, die einen Neuanfang in Indien sucht, verwandelt mit ihrer ansteckenden Liebe und Freundlichkeit ein abgelegenes Stadtviertel in eine lebendige Gemeinschaft.
Der 61-jährige Slimane aus dem Maghreb ist vor Jahrzehnten nach Südfrankreich eingewandert. Er arbeitet auf einer Werft in einer kleinen Hafenstadt, bis er entlassen wird. Mit der kleinen Abfindung möchte er auf einem ausrangierten Kahn ein Restaurant für Couscous mit Fisch einrichten. Die Ex-Frau, die erwachsenen Kinder und die junge Tochter seiner Freundin helfen mit, um den Plan zu verwirklichen. Trotz zahlreicher Widerstände der Behörden und der Bank will Slimane die Entscheidungsträger mit einer Einladung zum Abendessen überzeugen.
Yentown, eine armselige Barackensiedlung außerhalb Tokyos, ist der Ort an dem viele Nicht-Japaner ihre Wünsche wahr werden lassen wollen. Die Gier nach Geld, dem Yen, eint die Bewohner unterschiedlichster Herkunft. Dort lebt das schüchterne Mädchen Ageha nach dem Tod ihrer Mutter bei der chinesischen Sängerin Glico, die in Yentown zur Hure wurde. Als ein Ageha bedrohender Yakuza getötet wird und dieser spurlos verschwinden soll, findet sich eine Kassette in dem Leichnam. Die dort gespeicherten Informationen verändern das Leben aller Beteiligten. Die Jagd einiger dunkler Gestalten nach dieser Kassette bedroht aber das Aufleben eines Wunschtraums...
Ein in der EU produzierter Episodenfilm von 25 Regisseuren aus dem Jahre 2004, der unter der Produktion von Zentropa und ZDF/Arte mit einem Budget von 2 Mio.Euro enstand. Jeder Beitrag erzählt seine eigene Vision von einer EU der 25 Länder.
François ist ein engagierter Französischlehrer an einer Schule im 20. Pariser Arrondissement. Das Viertel hat einen hohen Ausländeranteil und gilt als sozialer Brennpunkt. Dieses Bild spiegelt sich auch an der Schule wider, an der ein Großteil der Schüler maghrebinische oder schwarzafrikanische Wurzeln hat. In seiner Klasse sind viele Migrantenkinder, die Französisch nur als zweite Sprache sprechen und kaum Interesse am Schulalltag zeigen. Mit freundschaftlicher Autorität und Offenheit versucht der junge Lehrer die Jugendlichen zwischen 13 und 15 zu motivieren und tut sein bestes, um ihnen auf unkonventionelle Art und Weise Lerninhalte, aber auch Werte zu vermitteln. Als einige Schüler seine Unterrichtsmethoden in Frage stellen, wird François auf eine harte Probe gestellt...
Die junge Albanerin Lorna hat es geschafft, in Belgien Fuß zu fassen. Durch ihre Scheinehe mit dem Junkie Claudy, eingefädelt vom kriminellen Mittelsmann Fabio, hat sie den Anspruch auf die belgische Staatsbürgerschaft erlangt. Dann soll das Geld erst richtig fließen. Fabio hat einen reichen Russen an der Hand, der die unkomplizierte Heirat mit einer Belgiern und die entsprechenden Papiere großzügig honorieren würde. Dieser Deal noch, dann kann Lorna ihren Traum verwirklichen, gemeinsam mit ihrem albanischen Freund Sokol eine kleine Snack-Bar in Lüttich zu eröffnen. Aber eine Scheidung von Claudy würde zu lange dauern. Claudy, der Junkie, der ausgerechnet jetzt von der Droge loskommen will, der sich an Lorna klammert, der ihre Hilfe braucht, um ins Leben zurück zu finden. Der jederzeit an einer Überdosis sterben könnte. Fabio drängt, sein russischer Kunde lässt sich nicht vertrösten. Lorna sucht nach einem Ausweg, der alle Interessen zufriedenstellen könnte.
Bewegendes Drama in französisch-israelischer Koproduktion über einen äthiopischen Jungen, der von seiner Mutter als Jude ausgegeben wird, damit er nach Israel immigrieren kann. Als schwarze Jude wird er zwar von liebevollen Eltern adoptiert, doch muss er viele Demütigungen über sich ergehen lassen, stets auf der Hut, das Geheimnis seiner Identität nicht zu lüften.
Sam Krichinsky kommt 1914 nach Baltimore. Er und seine Brüder bringen es als Handwerker zu einigem Wohlstand. Auf großen Familienfesten feiert der Clan seinen Zusammenhalt, erzählt Sam gerne die Geschichte, wie er am Nationalfeiertag einwanderte und von einem Feuerwerk begrüßt wurde. Bereits die nächste Generation enfernt sich von den Werten, auf die Krichinsky so stolz ist. Die Söhne Izzy und Jules ändern ihre Namen, ziehen in eine andere Gegend, nur der Enkel Michael lauscht noch gebannt Sams Erzählungen. Das neue Warenhaus aber, mit dem Izzy und Jules zu Reichtum kommen wollen, brennt nach einem Kurzschluß bis auf die Grundmauern nieder.
18 Film-Miniaturen aus einer ganz besonderen Stadt. 21 Meisterregisseure aus aller Welt erzählen ihre ganz eigenen, sehr persönlichen Geschichten aus und über Paris. Da fragt sich ein Mann gerade, warum er nicht die Liebe fürs Leben findet, als sie ihm plötzlich buchstäblich vor die Füße fällt. In einer Metro-Station wird ein ahnungsloser amerikanischer Tourist in die eifersüchtigen Spielchen eines schrägen Paares verwickelt. Ein alterndes Ehepaar versucht, sein brachliegendes Sexleben aufzupeppen. Auf dem Friedhof Père Lachaise erwacht Oscar Wilde zum Leben und bewahrt einen Mann davor, den Fehler seines Lebens zu begehen. Ein geschiedenes Paar ergeht sich im Bistro in Sarkasmen, unterdessen wird ein blinder junger Mann von seiner Freundin verlassen. Und dann streunen auch noch Kiffer, Vampire und chinesische Hairstylistinnen durch die Stadt.
Ursprungsland | US |
Original Sprache | en |
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