45 Jahre – von 1945 bis 1990 – saß die Welt auf einem Pulverfass. Und oft schien es, als würde Feuer an die Lunte gelegt, die das Faß zur Explosion bringt. Die ideologischen Auseinandersetzungen zwischen Ost und West arteten zur Rüstungsspirale aus. Aber auch verbal verhärteten sich die Fronten. Die psychologische Komponente spielte eine zunehmend wichtige Rolle im Wettkampf der Systeme um Macht und Einfluß. Die Sendereihe „Der Kalte Krieg“ ist eine politische Enzyklopädie jener fast 50 Jahre, die auf den Zweiten Weltkrieg folgten. Mehr als fünf Jahre haben der britische Produzent Sir Jeremy Isaacs und sein Team aus internationalen Rechercheuren und Historikern zur Erarbeitung des Konzepts und zur Fertigstellung dieser Serie gebraucht.
Bei Kriegsende ist Europa in der Mitte geteilt. Die ehemaligen Waffenbrüder besinnen sich auf ihre unterschiedlichen bald feindseligen Interessen. Alte Gegensätze zwischen der kommunistischen Sowjetunion und den bürgerlich-kapitalistisch orientierten Vereinigten Staaten treten wieder in Erscheinung. Die USA haben die Atombombe, die Sowjetunion noch nicht. Die erste Episode beschreibt die Vorgeschichte und die Ausgangssituation des großen Konfliktes, der später der Kalte Krieg genannt wird.
Schon ein knappes Jahr nach dem Ende des 2. Weltkrieges zeichnet sich, ab, was die Welt mehr als vierzig Jahre beherrschen wird, die Teilung in Ost und West. Stalin zwingt den osteuropäischen Staaten kommunistische Regierungen auf. Sie werden zu Satellitenstaaten der Sowjetunion. Winston Churchill reist im März 1946 in die USA und rüttelt die westliche Welt wach. Er spricht das erste Mal vom Eisernen Vorhang, der mitten durch Europa verläuft. Im Westen übernehmen die Vereinigten Staaten die Führungsrolle. Der Beginn des Kalten Krieges ist gemacht.
In den Vereinigten Staaten wächst die Sorge vor dem Machtanspruch Moskaus und zugleich die Einsicht, daß das Elend im kriegszerstörten Europa den kommunistischen Parteien in die Hände spielt. Außenminister George Marshall entwickelt den „Economic Recovery Plan“ (ERP) für Europa, und der Kongreß bewilligt riesige Summen für den Wiederaufbau Europas.Stalin hält diesen Plan für eine Bedrohung und verbietet seinen Satelliten, vom Marshall-Plan zu profitieren. Ost- und Westeuropa entwickeln sich jetzt wirtschaftlich und politisch in verschiedene Richtungen.
Der Kalte Krieg hat Berlin zu einer Insel gemacht. Wie ein Fremdkörper liegt es inmitten der sowjetische besetzten Zone. In der geteilten Stadt leben die Menschen von der Hand in den Mund, blüht der Schwarzmarkt. Das ist den Westmächten ein Dorn im Auge. In den drei Westzonen führen die Westalliierten, ohne die Sowjetunion mit einzubeziehen, eine Währungsreform durch. Um die Wirtschaft in Berlin zu stabilisieren, wird die neue Währung auch in den West-Sektoren Berlins eingeführt. Die Sowjetunion lehnt dies ab und blockiert die Zufahrtswege zu den West-Sektoren. Die Westalliierten wollen Berlin nicht aufgeben und versorgen die Stadt fast ein Jahr lang durch eine Luftbrücke. Das ist der Anfang der politischen Teilung Deutschlands.
Mao Tse Tung hat sich in China durchgesetzt, das Gleichgewicht in dem seit Kriegsende geteilten Land Korea ist labil. Im Juni 1950 überqueren nordkoreanische Truppen mit Stalins Segen die Demarkationslinie, um gewaltsam das Land wieder zu vereinigen. Der Süden ist fast schon besiegt, da greifen die USA ein – mit einem Mandat der Vereinten Nationen. Die Konfrontation USA-China beginnt. Sie soll mehr als zwei Jahrzehnte dauern. Der Einsatz von Atomwaffen wird in Washington erwogen, aber verworfen. Japan wird ein wichtiger Verbündeter der USA. Die Teilung Koreas in der Mitte wird wieder hergestellt und verfestigt.
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