Eine Witwe aus dem 19. Jahrhundert steht vor einer unmöglichen Entscheidung, als in einem besonders grausamen Winter ein Schiff vor der Küste ihres verarmten isländischen Fischerdorfs sinkt. Jeder Versuch, Überlebende zu retten, birgt die Gefahr, dass die Vorräte der hungernden Dorfbewohner weiter aufgebraucht werden.
In dem abgelegenen Fischerdörfchen Borgarfjörður eystri in Island leben die zwei besten Freunde Thor und Kristján. Beide haben Zuhause mit allerlei Problemen zu kämpfen: Thor wird von seinen älteren Schwestern geplagt und Kristján hat mit seinem stets betrunkenen Vater zu kämpfen. Deshalb hängen die beiden am liebsten draußen auf dem Schrottplatz rum oder vertreiben sich die Zeit beim Fischefangen. Eines Tages verliebt sich Thor in Beta und als guter Freund hilft Kristján seinem Kumpel dabei, ihr näher zu kommen. Doch nach und nach muss er sich selbst eingestehen, dass er für Thor mehr als nur Freundschaft empfindet. Ihre Beziehung zueinander wird auf eine harte Probe gestellt, denn in dem Dorf bleibt einfach nichts geheim und Homosexualität ist hier noch immer ein Tabuthema…
Ende des 19. Jahrhunderts wird der junge dänische Pfarrer Lucas nach Island geschickt. In einer abgelegenen Siedlung auf der rauen Insel soll er eine Kirche errichten. Er heuert eine Handvoll Einheimischer als Begleiter auf dem mühevollen, nicht ungefährlichen Weg an. In Lucas' Gepäck befinden sich ein großes Holzkreuz und seine Fotoausrüstung. Wann auch immer der Pfarrer seine Kamera aufbaut, muss er feststellen, dass er sich letztlich kein Bild von dem Land und dessen Bewohnern machen kann, weil Menschen und Natur sich ihm entziehen. Zudem führt seine Unkenntnis der isländischen Sprache zu Komplikationen. Je tiefer er in die unberührte gewaltige Landschaft vordringt, desto mehr kommt er von seiner Mission ab und handelt nicht mehr nach den Grundsätzen seines Glaubens. Am Ziel angekommen, scheint Lucas sein moralisches Gleichgewicht völlig zu verlieren. Inmitten einer von Mythen und Märchen besetzten Landschaft wirkt das Holzkreuz nur noch absurd.
Ein Kalkwerk irgendwo in Dänemark: Es ist eine brutale Umgebung, in der die Brüder Emil (Elliott Crosset Hove) und Johan (Simon Sears) arbeiten, männlich, industriell, laut. Als Zuverdienst verkauft Emil an seine Kollegen ein Gesöff aus Chemikalien, die er im Werk klaut. Als ein Kollege an einer Vergiftung erkrankt, könnte Emil schuld sein. Trost findet er in der einzigen Frau, deren bloße Anwesenheit Sehnsüchte weckt. Sie aber fühlt sich zu Emils Bruder Johan hingezogen, was in einem nackten Ringkampf zwischen den Brüdern gipfelt. Hlynur Pálmasons Regiedebüt ist ein Lieblosigkeitsfilm, voll markanter Schwarz-Weiß-Kontraste von Dreck und Schnee und Kalkstaub und finsteren Blicken.
„An Tagen, an denen alles weiß ist, so dass Himmel und Erde miteinander verschmelzen, können die Toten mit den Lebenden reden“, lautet ein altes isländisches Sprichwort. Der ehemalige Polizist Ingimundur hat vor zwei Jahren seine Frau bei einem tragischen Unfall verloren. Die Trauer lastet schwer auf ihm, nur die Renovierung eines Gehöfts in der abgelegenen isländischen Wildnis lenkt ihn von seinem Schmerz ab. Und seine temperamentvolle junge Enkelin Salka, mit der er viel Zeit verbringt. Als beim Umbau seines Hauses eine Kiste mit hinterlassenen Sachen seiner Frau auftaucht, wird Ingimundur von Zweifeln heimgesucht. Wie gut kannte er sie eigentlich wirklich? Verzweifelt beginnt er, seinem wachsenden Misstrauen auf den Grund zu gehen, und aus einem Verdacht wird bald eine unberechenbare Obsession.
Ein Küstenstädtchen in Island. Addi ist 14 und streunt mit seinen Kumpels Siggi und Konni durch die Straßen. Der schüchterne Balli ist der Neue in der Gang, in der es eine klare Rangordnung gibt. Zusammen proben sie ihren Mut, naschen Pilze, betrinken sich und gehen spätnachts im Freibad schwimmen. Doch Aggressionen und Gewalt sind stets nur einen Lidschlag entfernt – vor allem bei Konni, den alle nur „das Tier“ nennen. Und dann träumt Addi, dass etwas Furchtbares passieren wird …
Ein Strommast vor Hlynur Pálmasons Haus soll gefällt werden. Doch der isländische Regisseur möchte lieber ein Baumhaus daraus bauen. Aus einer einzigen Kameraposition heraus dokumentiert er über 18 Monate hinweg den Kampf seiner drei Kinder mit der Schwerkraft und ihre Erfolgsmomente - alles vor der grandiosen Kulisse der isländischen Küstenlandschaft im Wechsel der Jahreszeiten.
Headquaters | Reykjavík |
Origincountry | IS |