Trotz einer schweren Kindheit hat Jackie ihr Glück als Künstlerin gefunden. Als sie die dunkle Vergangenheit einholt, macht sie sich mit ihrer Kunstfigur Jack Torera auf den Weg, um das Unglück ihrer psychisch kranken Mutter zu enträtseln, das ihre Kunst inspiriert,
Was bestimmt unsere Biographie? Das Schicksal, der Zufall, die Anderen? Und welchen Einfluss hat der Zeitgeist? Filmemacher Frank Matter machte sich auf die Suche nach Menschen, die wie er am 8. Juni 1964 geboren sind, aber in völlig unterschiedlichen Verhältnissen. Ihren Biografien folgend, nimmt uns der Film mit auf eine bewegende und bildgewaltige Reise durch die letzten Jahrzehnte.
Der Film MELODY OF NOISE begleitet Musiker, denen das bestehende nicht genügt. Die Düsentriebs der Musik, die sich mit Leidenschaft neuen, unbekannten, noch nie gehörten Klängen verschrieben haben. Sie bauen neue Instrumente, arbeiten mit Alltagsgeräuschen und oft wird dabei der vordergründige Lärm zum Klang. MELODY OF NOISE ist eine waghalsige Entdeckungsreise ins Reich der Geräusche und Klänge, der Rhythmen und der Stille. Zusammen mit Menschen, die genau und vorbehaltlos hinhören. Ein Film der dazu verführen soll, mit den Augen zu lauschen und mit den Ohren zu sehen. Unverhofft sinnlich.
Versteckt in den bewaldeten Bergen an der Westküste Japans liegt das kleine Zen Kloster Antaiji. Eine junge Frau bricht auf, um von Herbst bis Frühjahr in das Abenteuer des klösterlichen Lebens einzutauchen und die Philosophie des japanischen Zen Meisters Kodo Sawaki kennenzulernen.
In seinem letzten Film BEYOND THIS PLACE (2010) stellte Kaleo La Belle seinen Vater zur Rede, der ihn Jahrzehnte lang vernachlässigt hatte, um die Verlockungen der Flower-Power-Generation auszuleben. Mit ebenso grosser Offenheit und fast noch radikaler geht er nun in FELL IN LOVE WITH A GIRL mit einem weiteren Vater ins Gericht: sich selbst. Um seine Familie nicht zu trennen, zieht der Regisseur mit seiner Ex-Frau, den drei gemeinsamen Kindern, aber auch mit seiner neuen Lebenspartnerin, von der Schweiz nach Portland in die USA. Wir erleben fortan, wie der romantische Traum der Zusammen gehörigkeit sich mit der Realität des Zusammenlebens konfrontiert. Das neue kulturelle Umfeld, ökonomischer Druck und die unausweichlichen emotionalen Zwickmühlen im gemeinsamen Heim stellen den Traum der Patchworkfamilie auf eine harte Probe.
Eine aussergewöhnliche Reise durch Klangwelten, Biographien und zu wichtigen Schauplätzen mit Manfred Eicher, dem herausragenden Produzenten zeitgenössischer Musik. Wir machen Station in Aufnahmestudios, an Konzerten, in Hinterzimmern und an Wegrändern und begegnen musikalischen Grössen wie Arvo Pärt, Dino Saluzzi, Jan Garbarek, Eleni Karaindrou, Anouar Brahem, Gian Luigi Trovesi, Kim Kashkashian, Nik Bärtsch, Marilyn Mazur und vielen anderen.
Janet Haufler gehört zu den wichtigen hiesigen unbekannten bekannten Künstlerinnen. Heute, 87-jährig, lebt sie zwar zurückgezogen, doch in Manuela Trapps Film gewährt Janet Haufler spannende und berührende Einblicke in ihr bewegtes Leben. Ihr künstlerischer Werdegang beginnt im traditionellen Sprechtheater, ab den Siebzigerjahren widmet sich Janet Haufler avantgardistischen Theaterformen. Mit ihrem künstlerischen Weggefährten, dem Schauspieler und Regisseur Norbert Klassen, prägt sie eine neue, experimentelle Theatersprache, welche seither vielen Performern und Theatermachern zum Vorbild dient. Später arbeitet sie vorab mit jungen Performancekünstlern. Janet Hauflers unbedingter, lebenslanger Wille zur künstlerischen Arbeit - gegen alle Widrigkeiten und ohne Rücksicht auf die eigene Person - ist bis heute beeindruckend. Und ermutigend.
Zwei Freunde sammeln in den Strassen Accras Geld für Amerika: Spass, politische Provokation oder Prophezeiung? Zwei Schweizer Filmemacher gehen diesen Fragen gemeinsam mit sechs Musikern aus Ghana auf den Grund: M3nsa, Wanlov The Kubolor, Adomaa, Worlasi, Akan, Mutombo Da Poet and Poetra Asantewa haben für «Contradict» eigens neue Songs geschrieben und Videoclips produziert. Die Ideen und Trends von morgen entstehen in einer globalisierten Welt dezentraler denn je: Wie sieht man also den Wertewandel unserer Zeit vom afrikanischen Kontinent aus? Wie will man ihm entgegentreten, widersprechen? Und können neue Visionen für die Zukunft zu neuen globalen Realitäten werden?
Die Geschichte der autonomen Jugendbewegung ist noch nicht zu Ende geschrieben. In Bern verteidigen AJZ-Veteranen die in den 1980er-Jahren eroberten Nischen und junge Autonome provozieren den Staat mit der Forderung nach noch mehr Freiräumen. Anders als früher setzen Staat und Polizei mehr auf Dialog als auf Gewalt. «Zaffaraya 3.0» porträtiert sechs Autonome aus verschiedenen Generationen und einen Polizisten mit mehr als einem Vierteljahrhundert Erfahrungen im unfriedlichen Ordnungsdienst auf der Strasse. Entlang den Reibungsflächen zwischen autonomen Aktivisten und der Polizei lädt der Film ein zu einer Reise in die Innenräume anarchistischer Subkultur.
Der Film erzählt in drei Stationen von den Brüchen, denen die Menschen im heutigen China durch die rasante Entwicklung ausgesetzt sind: im trügerisch-idyllischen Yangshuo im regenreichen Süden; im apokalyptischen Kohlebaugebiet von Wuhai im ausgetrockneten Norden und in Chongqing, dem urbanen Moloch am Jangtsekiang. Die Protagonisten sprechen über die unbewältigte Vergangenheit, die schwierige Gegenwart und ihre zaghaften Schritte in die Zukunft. Der Film zeichnet dabei ein vielschichtiges Bild der Befindlichkeit der Menschen dieses komplizierten Landes.
Im Zentrum des Films stehen fünf der bedeutendsten Vertreter der aktuellen chinesischen Gegenkultur: Die bildenden Künstler Gao Brothers, die Choreografin und Tänzerin Wen Hui, der Animationsfilmer Pi San und der Dichter Ye Fu. Aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten sie mutig und mit subversivem Witz die gesellschaftlichen Probleme ihres Landes. Allen gemeinsam ist dabei die Auseinandersetzung mit ihrer von Gewalt und Unterdrückung geprägten Vergangenheit. Ihre Vision ist eine demokratische, solidarische und menschliche Zivilgesellschaft. A Long Way Home schickt uns auf eine faszinierende Reise, sowohl in die düstere jüngere chinesische Historie, als auch in die schillernde aktuelle Kulturszene des Landes. Dabei stellt der Film universelle Fragen, die letztlich uns alle betreffen: welche Werte bestimmen unsere kulturelle Identität und in was für einer Welt wollen wir leben? A Long Way Home ist ein unterhaltsames und bewegendes Plädoyer für menschliche Solidarität.
In einem Johannesburger Township leben Tshidiso 18, Venter 17 und die 16jährige Seipati. Sie stecken mitten im komplizierten Unterfangen, erwachsen zu werden, und sie haben alle keinen Vater. In Jerry, 39, haben die Teenager eine Art Ersatzvater gefunden: Er hat eine Tanzgruppe ins Leben gerufen, mit der er Jugendliche von der Strasse wegholt. Als Jerry selbst noch ein Teenager war, zu Zeiten der Apartheid, bestand sein Leben aus Waffen und Gewalt. Diese Vergangenheit hat er nur scheinbar hinter sich gelassen: Der Zorn, die Verzweiflung und die Wut stecken noch immer tief in ihm drin. Regelmässig schlägt und demütigt er die Jugendlichen. So gibt er das, wogegen er ankämpft, auf eine verhängnisvolle Weise an Tshidiso, Venter und Seipati weiter.
Der Film porträtiert vier ehemalige Inanspruchnehmer der kontrollierten Heroinabgabe (KODA) in Bern, die als Reaktion auf die zunehmende Verelendung in der offenen Drogenszene 1995 ins Leben gerufen wurde. Der Bogen des Films reicht vom damaligen Leben der Protagonisten auf der Gasse über ihren Eintritt ins KODA 1996 bis hin zu ihrem Alltag heute. Michel lebt heute drogenfrei, macht Steinkunst, betreibt eine Galerie und eine Bar und will sich um seinen kleinen Sohn kümmern. Evelyn ist integriert, leitet Küche und Einkauf einer Genossenschaftsbeiz, bezieht noch nach elf Jahren ihre tägliche Heroinspritze im Programm und leidet unter ihrer Einsamkeit.
Ein Vikar schwängert in den 1950ern und 1960ern in der Schweizer Provinz mehrere Frauen und lässt sie sitzen. Im -Film brechen die Kinder des Vikars ihr jahrzehntelanges Schweigen.
Simon Hostettler ist einer der wenigen aktuellen Künstler, der neues und fremdes Kulturgut in sein Schaffen integrieren kann, ohne dabei den eigenen Weg aus den Augen zu verlieren. Stilsicher pendelt der Pianist und Komponist zwischen Ländern und Projekten und überrascht dabei immer wieder mit einem erfrischenden, eigenen Sound. Seinem Sound, seinem Stil, seiner eigenen, musikalischen Welt, die er nun über Jahre leidenschaftlich verfolgt. Diesem Umstand spürt der Film «Ho» nach, wird Teil dieser neugierigen Haltung, schaut zu, wenn Kompositionen mit seinen Mitmusikern zum Leben erweckt werden, ist mit dabei, wenn sich die verschiedenen Kulturen in der Küche austauschen und profitiert nicht zuletzt von einer persönlich nahe stehenden Crew. Ein leichfüssiger Film, getragen von der Musik Simon Hos.
Ein Sprachfluss mit Sogwirkung: Er poetisiert, rezitiert, schwitzt und spuckt, manchmal predigt er. Das Publikum bleibt nicht verschont, haltlos improvisiert Jürg Halter in der Berner Kunsthalle, lotet die Grenzen der Sprache aus, spielt mit der Kamera, provoziert laut, flüstert liebevoll, feiert die Fantasie die durch seinen Körper fliesst. Hier ein Irrlicht, dort eine ironische Eingebung, ein lauter Wortschwall, ein kleines Murmeln, die Zeit löst sich auf, alles ist jetzt. Ein Schirm wird zum Anker der Lebensphilosophie – einfach weil er ok ist. Das neuartige, filmische Experiment «Haltlos» zeigt Halters eigenwillige Virtuosität im Zusammenspiel mit einer überraschenden Bildarbeit und einer subtil-sinnlichen Tonebene. Ein kompromissloses Gesamtkunstwerk.
"Dem Himmel zu nah" erzählt die Geschichte einer lebensbejahenden Frau, die ihrem tragischen Familienschicksal mit einem Film begegnet. Mit der Kamera begibt sie sich auf Spurensuche: Was hat ihren Bruder und Jahre zuvor ihre Schwester dazu getrieben, sich das Leben zu nehmen. Auf den ersten Blick waren beide gut eingebettet in eine glückliche Familie. Es fehlte weder an Geld noch an Verständnis oder Liebe. Doch ab wann rieselte der Sand ins scheinbar intakte Familiengetriebe? Die Autorin findet keine einfachen Antworten, viel mehr Vermutungen, Erinnerungen und eine Palette von Möglichkeiten. Ruhig und sensibel wirft "Dem Himmel zu nah" existentielle Fragen auf - und stellt dem Tod das Leben und die Liebe entgegen.
Ein Editor, ein Regisseur und ein Fernsehredaktor schneiden zusammen einen Film an einem Schnittplatz. Und zwar schneiden sie genau das, was später im Film zu sehen ist: Sie dokumentieren den Schnittprozess, in dem sie sich gerade befinden. Was zunächst friedlich beginnt, artet immer mehr aus. Gegensätzliche Vorstellungen und Motivationen prallen aufeinander: Der sture Regisseur stösst auf den Fernsehredaktor, der Angst vor fallenden Quoten und überforderten Zuschauern hat. Der Cutter steht zwischen den zwei scheinbar unvereinbaren Fronten. Wie wird er sich entscheiden? Der Schneideprozess eskaliert.
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