Als sich der Matrose Martin Eden in die großbürgerliche Elena Orsini verliebt, ist ihm klar, dass sein Charme allein nicht reichen wird, um ihr Herz und das ihrer Eltern zu erobern. Ungestüm beginnt er, seine bescheidene Bildung zu erweitern. Er liest, was ihm in die Finger kommt, von Baudelaire bis Herbert Spencer. Das Schreiben wird zu seiner großen Leidenschaft. Martin will Schriftsteller werden. Kaum einer glaubt an Martin, selbst Elena verfolgt seine Arbeit mit nachsichtiger Herablassung. Nur der Bohemien und Sozialist Russ Brissenden erkennt sein ungeheures Talent – und die Gefahren, die auf ihn warten. Ist die Liebe wirklich eine Kraft, die Klassengegensätze überwindet? Kann Martin, der Proletarier, in die Sphären des Großbürgertums aufsteigen, ohne sich selbst zu verleugnen? Wie muss man schreiben, um auch im Moment des Erfolgs bei sich zu sein? Für wen? Martin Eden ist jung. Er will die Welt beschreiben. Er will Elena lieben. Er will ihre Welt erobern.
Scheherazade erzählt von den Sorgen, die das Land plagen: „Oh glückseliger König, ich vernahm, dass sich in einem traurigen Land unter vielen Ländern, wo man von Walen und Meerjungfrauen träumt, die Arbeitslosigkeit rasch ausbreitet. An manchen Orten brennt der Wald in der Nacht trotz des Regens und an anderen Orten können Männer und Frauen es kaum erwarten, sich mitten im Winter ins Wasser zu stürzen. Manchmal sprechen die Tiere, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass jemand ihnen zuhört. In diesem Land, in dem die Dinge nicht so sind, wie sie scheinen, reiten die Mächtigen auf Kamelen und verbergen ihre schmachvolle Erektion. Sie erwarten sehnlichst die Steuerzahlungen, um einen Zauberer bezahlen zu können, der...“. Und als der neue Tag anbricht, verstummt Scheheraza
Die streng gläubige Pilar hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, andere Menschen glücklich zu machen. Die alte Nachbarin Aurora ist für diese Mission wie gemacht. Die notorische Rentnerin verspielt ihr ohnehin schon weniges Geld im Casino von Estoril und verdächtigt Haushälterin Santa des Voodoo-Zaubers. Doch als die alte Dame todkrank ans Bett gebunden ist, eröffnet sie Pilar ihren letzten Wunsch. Ihr verschollener Liebhaber Gian Luca Ventura soll wiedergefunden werden. Auf der Suche nach ihm begibt sich Pilar auf die Fährte einer leidenschaftlichen Romanze der Vegangenheit und setzt sich mit Portugal zu Zeiten des Kolonialkrieges auseinander.
Rangun, Burma, 1917. Edward, ein Beamter des Britischen Empires, flieht vor seiner Verlobten Molly am Tag ihrer Ankunft zu ihrer Hochzeit. Doch während ihrer Reise weicht die Panik der Melancholie. Der feige Edward grübelt über die Leere seiner Existenz nach und fragt sich, was aus Molly geworden ist ... Molly ist entschlossen zu heiraten und amüsiert über Edwards Schachzug. Sie spürt ihn in ganz Asien auf.
Scheherazade zweifelt daran, dem König weiterhin Geschichten erzählen zu können, die ihm gefallen, solange ihre Erzählungen so voller Schwermut sind. Sie flüchtet aus dem Palast, durchquert das Königreich auf der Suche nach Vergnüglichkeiten und Entzücken und trifft sich mit ihrem Vater, dem Großwesir, auf einem Riesenrad. So nimmt Scheherazade ihre Erzählung wieder auf: “Oh glückseliger König, vierzig Jahre nach der Nelkenrevolution gab es in der alten Barackensiedlung von Lissabon eine Gemeinschaft von Männern, die es sich zur Aufgabe machte, mit Passion und Hingabe den Vögeln das Singen beizubringen....“. Und als der neue Tag anbricht, verstummt Scheherazade.
Scheherazade erzählt von der Verzweiflung der Menschen: „Oh glückseliger König, ich vernahm, dass eine traurige Richterin zu weinen beginnt, anstatt ihr Urteil zu sprechen, als die Nacht der drei Monde hereinbricht. Ein flüchtiger Mörder streift vierzig Tage lang durchs Hinterland, träumt von Huren und Rebhühnern und teleportiert sich, um der Polizei zu entkommen. Eine verletzte Kuh erinnert sich an einen tausendjährigen Olivenbaum und erzählt traurige Geschichten. Die Bewohner eines Hochhauses in einem Vorort, umgeben von Toten und Geistern, retten Papageien und urinieren in Aufzüge. Dort gibt es auch einen Hund, der...“. Und als der neue Tag anbricht, verstummt Scheherazade.
Die zwei jungen Männer Arturo und Tommaso fliehen in die Tiefen eines Waldes. Hier, mitten in der Natur, bleiben sie und sichern sich ihr Überleben mit dem Jagen von Kleintieren. Doch die Zivilisation ist nicht weit und so finden die beiden bald in einem nahe gelegenen Häuschen ein Gewehr. Das bleibt nicht ohne Folgen … Perspektivenwechsel: Der Wald ist mittlerweile von zahlreichen Wölfen besiedelt. In einem kleinen anliegenden Dorf erzählt man sich das Märchen vom Mädchen und dem Wolf. Jeder hat eine andere Version, doch eines ist allen gemein: Die beiden sind sich begegnet. In dem kleinen Dorf lebt auch Ariane. Sie findet eines Tages ein seltsames Loch im Waldboden und gräbt es tiefer aus. Irgendwann erreicht sie eine unterirdische Höhle, die zu einem Wasserfall führt. Ist Ariane das Mädchen aus dem Märchen? Was erwartet sie hinter dem Wasserfall? Was geschieht, wenn Ariane dem Wolf begegnet? Kehrt sie wieder in ihre Welt zurück und wie ähnlich sind Menschen Wölfen tatsächlich?
Hauptsitz | Marseille |
Ursprungsland | FR |