Deutschland 1957. Während die junge Bundesrepublik die NS-Zeit hinter sich lassen will, kämpft ein Mann unermüdlich dafür, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu stellen: Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält der kompromisslose Generalstaatsanwalt Fritz Bauer den entscheidenden Hinweis darauf, wo sich der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann versteckt halten soll. Gemeinsam mit dem jungen Staatsanwalt Karl Angermann beginnt Bauer, die Hintergründe zu recherchieren. Doch es formiert sich Widerstand bis in die höchsten Kreise: In seiner eigenen Behörde verschwinden immer wieder Akten und auch Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler und BKA-Mitarbeiter Paul Gebhardt behindern den unliebsamen Bauer in seinen Ermittlungen. Ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen unsichtbare Gegner beginnt, doch Bauer und Angermann geben nicht auf, wohl wissend, dass ihnen die Jagd auf Eichmann sowohl beruflich als auch privat alles abverlangen wird.
1956: Bei einem Kinobesuch in Westberlin sehen die Abiturienten Theo und Kurt in der Wochenschau dramatische Bilder vom Aufstand der Ungarn in Budapest. Zurück in Stalinstadt, wo sich die Oberschüler mit ihren Mitschülern Lena, Paul und Erik auf das Abitur vorbereiten, entsteht der Plan einer solidarischen Schweigeminute für die Opfer des Aufstands gegen die russische Übermacht während des Unterrichts.
Eine Wohnung in Tel Aviv, ein Stück Berlin mitten in Israel. 70 Jahre lang hat Gerda Tuchler hier mit Ehemann Kurt gelebt, nachdem sie vor dem Holocaust aus Deutschland fliehen mussten. Weggeschmissen haben sie nichts. Als sie mit 98 Jahren stirbt, trifft sich die Familie zur Wohnungsauflösung. Inmitten unzähliger Briefe, Fotos und Dokumente werden Spuren einer unbekannten Vergangenheit entdeckt: Die jüdischen Großeltern waren eng befreundet mit der Familie des SS-Offiziers Leopold von Mildenstein. Filmemacher und Enkel Arnon Goldfinger nimmt zusammen mit seiner Mutter den Kampf auf: mit Wut und Mut gegen die Kisten, den Staub, die Antiquitätenhändler, die Familie, die Vergangenheit und die Gegenwart, Verdrängung und Wahrheit.
Berlin im Jahr 1970: Die Mauer spaltet Ost und West. Trotzdem gelingt einigen DDR-Bürgern die Ausreise in die West-Sektoren. Unter ihnen auch Nelly Senff und ihr Sohn Alexej. Die promovierte Chemikerin kommt wie viele andere auch in ein Auffanglager in Marienfelde. Da jeder Auswanderer auch ein potenzieller Spion sein könnte, muss sie dem alliierten Geheimdienst exakten Bericht über ihr Leben in der DDR erstatten. Die Befragung wird für Nelly zu Reise in eine Vergangenheit, die sie eigentlich hinter sich lassen wollte.
Astrid und Markus stehen mit beiden Beinen fest im Leben. Astrid lebt und liebt ihren Beruf als Kabarettistin, ihr Mann und Manager Markus unterstützt sie besonnen und liebevoll. Doch als die beiden ihr zweites Kind erwarten, wird ihr Leben aus der Bahn geworfen: Bei einer Routineuntersuchung erfahren sie, dass das Baby schwer krank ist. Die Diagnose trifft sie wie das blinde Schicksal, das sie auf sich nehmen müssen. Gemeinsam wollen sie lernen, damit umzugehen. Doch während Heilungspläne, Ratschläge und Prognosen auf sie niederprasseln, stößt ihre Beziehung an ihre Grenzen. Die Suche nach der richtigen Antwort stellt alles in Frage: die Beziehung, den Wunsch nach einem Kind, ein Leben nach Plan. Je mehr Zeit vergeht, desto klarer erkennen sie, dass nichts und niemand ihnen die Entscheidung abnehmen kann, die eine Entscheidung über Tod und Leben ist.
Bernward Vesper, Sohn des NS-Schriftstellers Will, beginnt in Tübingen mit dem Studium. Dort lernt er die Pfarrerstochter Gudrun Ensslin kennen und lieben. Die beiden gründen auf Bernwards Initiave hin einen Verlag. Neben politisch orientierten Schriften will Bernward auch das Werk seines Vaters neu auflegen - trotz der ideologischen Distanz. Dies bringt das Projekt der beiden Liebenden an ihre Grenzen, sowohl ideell wie finanziell. Zudem vergnügt sich Bernward, entgegen Gudruns Vorstellungen, auch immer wieder mit anderen Frauen. Nach einem Umzug nach Berlin läuft es besser im Verlag. Doch die Ereignisse im Ausland, wie z.B. die Kubakrise und der Vietnamkrieg, und in Deutschland selbst belasten die Beziehung des Paares, weil sie nicht die gleichen Vorstellungen davon haben, wie sie auf die Geschehnisse reagieren sollen. Als die Verleger dann Kontakte in die linke Szene knüpfen, lernt Ensslin einen gewissen Andreas Baader kennen.
Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts. Alexander Hoffmann ist ein ehrgeiziger Ethnologie-Doktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität. In der deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika wird er Zeuge des Völkermords an den Herero und Nama. Dabei übertritt er auch die eigenen moralischen Grenzen.
Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr: die Honigbiene. Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam. Es ist ein mysteriöses Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird. Denn ein Leben ohne die Biene ist undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen. Aber ihr wird heute Großes abverlangt: der weltweite Bedarf an Naturprodukten ruht auf ihren zierlichen Flügeln. Zwischen Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport von Plantage zu Plantage scheinen die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren. More than Honey entführt uns in das faszinierende Universum der Biene. Regisseur Markus Imhoof verfolgt ihr Schicksal von der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten Honigfarmen und Bienenzüchtern. Mit spektakulären Aufnahmen öffnet er dabei den Blick auf eine Welt jenseits von Blüte und Honig, die man nicht so schnell vergessen wird.
Hildegard Knef: Weltstar, Stilikone, Grand Dame des Chansons, letzte deutsche Diva, Feministin, meinungsstark, umstritten, Spiegel und Gegensatz ihrer Zeit. Als Schauspielerin, Sängerin und Autorin feierte sie internationale Erfolge, erlebte krachende Niederlagen und war mehr als fünf Jahrzehnte schöpferisch tätig.
„Das einzige, was uns am Ende bleibt, sind Erinnerungen, die auf Liebe basieren.“ Es ist eine solche Erinnerung, die den preisgekrönten Regisseur Markus Imhoof sein Leben lang begleitet hat: Es ist Winter, die Schweiz ist das neutrale Land inmitten des Zweiten Weltkriegs und Markus Imhoofs Mutter wählt am Güterbahnhof ein italienisches Flüchtlingskind aus, um es aufzupäppeln. Das Mädchen heißt Giovanna – und verändert den Blick, mit dem der kleine Markus die Welt sieht.
Die Folgen der Klimakatastrophe sind im Jahr 2034 dramatisch. Dürre und Hochwasser vernichten die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Nach der dritten Sturmflut in Folge wurde der Sitz des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag geräumt. In einem provisorischen Interimsgebäude in Berlin wird die Klimakatastrophe zum Gegenstand eines juristischen Verfahrens. Zwei Anwältinnen vertreten 31 Länder des globalen Südens, die ohne Unterstützung der Weltgemeinschaft dem Untergang geweiht sind.
Dokumentarfilm von Ulrike Ottinger über ihre Erinnerungen an die Stadt Paris in den 1960er Jahren.
Er erklärte einem toten Hasen, was es mit den Bildern an der Wand auf sich hat und pflanzte in Kassel 7.000 Eichen neben einen Stein: Kunst diente dem deutschen Aktionskünstler, Bildhauer und Zeichner Joseph Beuys vor allem dazu, durch die Provokation ins Gespräch mit anderen Menschen zu kommen. Regisseur Andres Veiel geht es in seinem Dokumentarfilm nicht darum, die Werke von Beuys, der mit Andy Warhol zu den wichtigsten Aktionskünstlern des 20. Jahrhunderts gehört, umfassend zu interpretieren. Er lässt den Künstler, 1986 mit 64 Jahren verstorben, in Bild- und Tondokumenten sprechen und montiert Erklärungen von Menschen dazu, die Beuys kannten. Dabei wird deutlich, dass der auch ein politischer Mensch war. Als Mitglied der Grünen allerdings blieb er ein Außenseiter, der sich mit seinen antikapitalistischen Zielen nicht durchsetzen konnte.
Asli trifft Saeed zum ersten Mal Mitte der 90er Jahre auf einem Rummelplatz, als er kurz vor Beginn der Fahrt ängstlich aus einem Karussell steigt. Kennengelernt haben sie sich beim Flaschendrehen auf einer Party in ihrem Studentenwohnheim. Asli ist fasziniert von Saeeds Charisma und Selbstbewusstsein. Die beiden Studenten heiraten heimlich, obwohl Aslis Mutter gegen die Beziehung ist. In einer Hamburger Moschee versprechen sie sich, zusammenzubleiben und die Geheimnisse des jeweils anderen zu bewahren. Gefangen zwischen Selbstbehauptung und Anpassung an das traditionelle Elternhaus und aufopferungsvoller Liebe, versucht Asli, ihren eigenen Weg im Leben zu finden. Dann verschwindet Saeed. Seine Entscheidung verändert Aslis Leben – bevor sie die ganze Welt erschüttert.
In den Sechzigern zeigte Peter Handke als einer der ersten, wie das geht: der Schriftsteller als angry young man und Popstar des Literaturbetriebs. Kaum war er auf den Bestsellerlisten, kehrte er dem Rummel den Rücken. Seit vielen Jahren lebt und arbeitet Peter Handke in seinem Haus in einer Pariser Vorstadt, stiller und gastlicher. Peter Handkes genauer, freier Blick wird spürbar in seinen Texten, den Gesprächen, dem Kosmos seiner Notizbücher.
Ihren Sohn auf einer Reise in Spanien wähnend, sehen sich Stefan und Simone plötzlich damit konfrontiert, dass ihr Sohn nach Syrien gefahren ist, um Mitglied des IS zu werden. Sie beginnen, sich zu fragen, was ihren Sohn dazu gebracht haben könnte, welche Rolle der Islam genau in seinem Leben gespielt hat, und vor allem wie sie ihn wiederholen können.
1919: Der Erste Weltkrieg ist vorbei. Inflation, Armut und politische Spannungen drohen die junge Weimarer Republik zu zerreißen. In diesem Zeitalter des Aufruhrs gründet der Architekt Walter Gropius in Weimar das Bauhaus - eine revolutionäre Kunstschule, die zum Nährboden für die Erneuerung von Malerei, Architektur, Musik und Gesellschaft wird und unsere Vorstellung von Kunst und Design bis heute prägt.Eigentlich wollte die Studentin Dörte Helm Buchillustratorin werden. Nachdem sie Gropius über die Kunst und Architektur der Zukunft sprechen hört, beginnt für sie ein neues Leben. Schicht für Schicht befreit sie sich aus dem Korsett ihrer Zeit und findet ihren Weg als Frau, Künstlerin und Aktivistin.
Die Brunners sind eine durchschnittliche deutsche Familie: der 46-jährige Elektroinstallateur Arndt, seine 45-jährige Frau Mai, der gemeinsame 14-jährige Sohn Ben und Mais 18-jährige Tochter Paulina, die von Arndt adoptiert wurde, als sie ein Jahr alt war. Mai hat die beiden Kinder mit viel Liebe großgezogen. Arndt versorgt die Familie und liebt beide Kinder, auch wenn er sie nicht ganz versteht. In der Nachbarschaft wohnt ein kinderloses Ehepaar, der selbstständige 43-jährige Lichtgestalter Gregor und die 42-jährige Sandra, Managerin bei einem großen Spielzeughersteller. Ihr gemeinsamer Freund Christoph ist ebenfalls 43 und verbringt viel Zeit mit den beiden, die er als eine Art Ersatzfamilie betrachtet. Dieses Ostern ist eine gemeinsame Urlaubsreise geplant, zu der Christoph Studentin und Escort-Dame Katharina mitnimmt.
Als das Jahr 1933 beginnt, ist Berlin eine der modernsten Städte der Welt. Eine pulsierende Metropole, in der sich die Gegensätze aneinander reiben. Die Stadt ist so bunt, aufsässig, laut, weltoffen, vergnügungssüchtig wie spießig, obrigkeitshörig und unkontrollierbar. Zwölf Monate später sind die Widersprüche planiert. Die Stadt ist einer Partei, der NSDAP, und einem Führer, Adolf Hitler, unterworfen. Wer der Macht nicht zujubelt, landet im Kerker oder muss fliehen – nach Paris, Prag, Moskau oder London. Dort werden die Ereignisse in Berlin und Deutschland mit Faszination und Schrecken aufgenommen.
Berlin 1945: Die Stadt verwandelt sich erst in einen Kriegsschauplatz, dann in ein Trümmerfeld. Die Dokumentation besteht aus Tagebüchern, Dokumenten und Archivmaterial vieler verschiedener Akteure.
Eine Zeitreise in die zwanziger Jahre – nicht für alle golden. Sommerfrische auf einem Landgut 1927 heißt für die Dienstboten: sechs Wochen lang ein Leben auf Abruf, von morgens bis abends schuften, während die Herrschaft Charleston tanzt.
Hauptsitz | Berlin |
Ursprungsland | DE |