Und sie kiffen noch immer: Alt-Hippies in ihrem Lieblingsbiotop Indien. Ab Mitte der 60er Jahre zogen tausende Blumenkinder aus aller Welt auf der Suche nach Erleuchtung nach Asien. Es waren so viele, dass indische Bauern hinter der Wanderbewegung eine grosse Dürre im Westen vermuteten. Die heiligen Männer Indiens erkannten darin treffender die Suche nach Spiritualität. Die meisten Aussteiger reisten nach Monaten oder Jahren wieder in ihre Heimat zurück. Doch einige blieben. Für die Einheimischen werden die Hippies wohl immer Fremde bleiben. Schräge Vögel mit ewig glühendem Chillum. HIPPIE MASALA zeigt ins Alter gekommene Blumenkinder, die auf der Flucht vor der westlichen Zivilisation in Indien ein neues Zuhause gefunden haben.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Für die 24-jährige Lisa eine harte Lektion. Ihr Studium in Berlin ist gescheitert. Als dann ihr Vater unerwartet stirbt, erbt sie seinen Gasthof in der hessischen Provinz. Ein Wink des Schicksals? Voller Elan stürzt sie sich in die Modernisierungspläne. Doch das verschlafene Örtchen Körstel scheint dafür nicht bereit. Als sie dann auch noch entdeckt, dass ihr Erbe haufenweise Schulden und unbezahlte Rechnungen beinhaltet, bedroht plötzlich ein Insolvenzverfahren ihre junge Existenz. Aber es naht Rettung! Und zwar in Gestalt von Daniel Wollschläger, der im Auftrag von „SunParcs“ in Körstel einen Ferienpark errichten soll und dafür auch den Gasthof kaufen würde.
Zum Beispiel Suberg ist ein Dokumentarfilm mit Tiefgang und Brisanz. Es ist kein Heimatfilm, wenn auch sein Regisseur Simon Baumann versucht, sich in seinem Dorf Suberg zu beheimaten. Es ist ein Film, der schmerzhaft bewusst macht, wie sehr unser Land sozial vereinsamt, weil Besitzstandswahrung und -mehrung das Gefühl der Zusammengehörigkeit zerstören; weil der Bau eines Häuschens und einer gut erschlossenen Zufahrtsstrasse uns wichtiger geworden sind als unser Kulturland und die Begegnung von Mensch zu Mensch. Simon Baumann hat einen humorvollen Film gestaltet, der billige Klischees meidet und durch den Einbezug der Familiengeschichte eine berührende persönliche Tiefe gewinnt.
Chaos-Forschung der ganz besonderen Art: Der Film nimmt uns mit in die Schatzkammern voller wertloser Dinge, zeigt Messies als kreative Tüftler, und lässt uns teilhaben an den heftigen Konflikten mit ihrer Umgebung. Drei Jahre lang begleitete Ulrich Grossenbacher vier Schweizer Messies im ordentlichsten Land der Welt. Mit erstaunlich viel Fantasie und Kreativität gestalten sie ihr Leben, und scheitern doch ständig an den vehementen menschlichen Auseinandersetzungen, die ihre unmässige Sammelleidenschaft verursacht. Einfühlsam statt wertend zeigt der Film den Messie-Kosmos, und hinterfragt dabei behutsam die geltenden Normen der Konsum- und Wegwerfgesellschaft.
Die Unabhängigkeit der Vierten Gewalt ist immer bedroht, nicht nur in der Türkei oder in Polen, auch hier in der Schweiz. Der Film ist hochaktuell, denn Fake News, Lügenpresse-Vorwürfe, Sparmassnahmen auf den Redaktionen und die No Billag-Abstimmung am 4. März 2018 dürfen uns nicht egal sein. Der Kinodokumentarfilm DIE VIERTE GEWALT gewährt nicht nur nahe Einblicke in den Arbeitsalltag bei DER BUND, ECHO DER ZEIT, WATSON und REPUBLIK, er nimmt uns auch mit auf eine sehr persönliche Reise des Filmautors, der in seiner Schulzeit noch mit Schreibfeder und Tintenfässli kämpfte, und sich dann, wie wir alle, zum digitalen User entwickelte: Eine cineastische Biografie zwischen Faszination und Misstrauen.
Das Kinderkriegen, die angeblich "natürlichste Sache der Welt" ist nicht immer die einfachste. Sei es aufgrund biologischer Defizite der Eltern oder eineraufwendigen Karriere- oder Lebensplanung. Der Wunsch nach Nachwuchs bewegt sich heutzutage zwischen legitimem Bedürfnis, individuellem Urinstinkt, gesellschaftlichem Druck undLifestyle-Entscheidung. Der Film schaut mit viel Sachkenntnis sowie eindrücklichen Bildern der Reproduktionsmedizin und -Industrie über die Schulter und ins Reagenzglas. Dabei geht es wederdarum, die Fortpflanzungsmedizin zu lobpreisen, noch sie zu stigmatisieren. Dennoch sind in jedem Moment die gesellschaftlichen, politischen und vor allem auch ethischen Implikationenspürbar.
Hauptsitz | Bern, Switzerland |
Ursprungsland | CH |